top of page

Vermögend werden: der Millionen-$-Marathon

Aktualisiert: vor 2 Tagen

Auch mit einem durchschnittlichen Gehalt können Schweizerinnen und Schweizer Millionäre werden. Auf dem Weg zur ersten Million sollte man folgende Tipps nicht aus den Augen verlieren.

Dagobert Duck geniesst seinen Geldspeicher. Quelle: Disney/Disney

Vorab: Einen Shortcut zur ersten Million gibt es nicht.


Dass man zufälligerweise in das nächste Tesla Unternehmen oder den kommenden Bitcoin dieser Welt investiert, ist gleich wahrscheinlich, wie den 31 Mio. Swiss Lotto-Jackpot zu knacken.


Aus heutiger Sicht ist der Erfolg von Tesla offensichtlich, ja nahezu unausweichlich oder gar gottgegeben. Im Jahr 2012 haben aber viele noch mit der gleichen Selbstverständlichkeit über die Zukunft der Elektromobilität gelacht oder erst gar keinen Gedanken an diese verschwendet. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass man sich 2012 doch für ein Investment in Tesla entschieden haben sollte, ist damit erst die erste Hürde übersprungen. Nun braucht es Durchhaltewillen – wobei "Wille" die bewusste Voraussicht bedingt, dass diese Aktie in vielen Jahren durch die Decke gehen wird. Wahrscheinlicher ist also, dass man die Aktie während 8 Jahren einfach im Depot vergessen hat und sich im 2020 plötzlich über den Depotanstieg wundert. Nun steht man bereits vor der nächsten Hürde. Soll man eine Aktie verkaufen, die 2012 für $4.56 das Stück ins Depot aufgenommen wurde und im Februar 2020 für unglaubliche $180.00 gehandelt wird? Wer wird in dieser Situation nochmals zwei Jahre zuwarten und dann für sage und schreibe $1'200.00 auscashen? Oder wartet man weiter zu – wird sich der Kurs nochmals verdoppeln oder geht der Trend weiter nach unten? Rückblickend sind die Anlageentscheide immer offensichtlich, doch vorausschauend ist eine Einzelprognose praktisch unmöglich.


Quelle: Google Finance
Tesla, Inc. Kursentwicklung
«Nicht zuletzt, hätte man sich mehr als eine Tesla Aktie ins Depot holen müssen, um 8 Jahre später ausgesorgt zu haben.»

Mit Kostenbewusstsein zu einer vernünftigen Sparquote


Für den Aufbau eines substanziellen Vermögens sollte man sich weniger am Wolf

of Wall Street orientieren, als gewisse – an sich einfache & langweilige – Grundprinzipien zu verinnerlichen. Um Vermögen aufzubauen, bedarf es Disziplin – umso höher die Sparquote, umso schneller auch der Vermögenszuwachs. Das hart verdiente Geld ist einfach und schnell ausgegeben. Ein grosser Kostenposten ist dabei das Auto. Bei geleasten Fahrzeugen büsst man im ersten Jahr im Durchschnitt 30% des Kaufpreises ein, während es beim Neuwagenkauf durchschnittlich 24% sind. Mit Occasionen kann viel Geld gespart werden. Aber auch Neufahrzeuge, wie beispielsweise den Dacia Sandero, gibt es bereits ab CHF 11'000 inklusive Garantie. Auch wenn diesfalls, so zumindest die langläufige Meinung, qualitativ vielleicht nicht alles stimmt, geht die Rechnung auf. Insbesondere ist die Abschreibung auf solchen Fahrzeugen meist viel geringer, als bei teuren Luxusautos. Zur Verdeutlichung: Alleine die Abschreibung eines CHF 40‘000 bis 50‘000 teuren Mittelklassewagens entspricht dem Anschaffungspreis eines Dacia Sanderos.



Aber auch in vielen anderen Lebensbereichen kann man mit Disziplin und Kostenbewusstsein seine Sparquote deutlich erhöhen. Zu denken ist nur an Smartphones, Markenkleidung, Handyabos, Bankspesen, Krankenkassenprämien usw. Mit einer Haushaltsbudget-App wie Buddy kann man sich eine gute Übersicht über die laufenden Ausgaben verschaffen. Wer glaubt, seine Finanzen im Griff zu haben, wird sehr wahrscheinlich über die Grössenordnung verschiedenster Ausgabenposten erstaunt sein. Kauft man sich beispielsweise im Coop während jeder Mittagspause ein Sandwich für CHF 8.50 und eine Cola für CHF 1.20 und geht man von 250 Arbeitstagen aus, kostet einen dieser leichte Lunch im Jahr satte CHF 2'245.


Eigenheim als vermeintlicher Anlage-Goldstandard


Zuletzt sind die Immobilienpreise stark angestiegen, wovon Hauseigentümer profitiert haben. Über einen längerfristigen Horizont betrachtet liegen die Renditen allerdings bei durchschnittlich nur 2-3%. Zum Vergleich: Bei einem Aktiensparplan liegen die Renditen bei 5-7%, womit eine derartige Anlage im Vergleich deutlich attraktiver ist. Zudem steckt bei vielen Schweizern ein Grossteil des Ersparten in ihrer Immobilie, womit eine solche als Klumpenrisiko zu qualifizieren ist. Mieter profitieren selbstverständlich nur, wenn sie ihre Minderkosten nicht an einen zu hohen Mietzins oder andere Ausgaben verschwenden.


Eine gute Anlagestrategie


Auch hier muss die Sprache wieder auf den, (zu Recht) viel gepriesenen, Zinseszinseffekt kommen, den wir im Blog Zinseszins - das achte Weltwunder genauer untersucht haben. Es sei an dieser Stelle nur daran erinnert, dass bereits eine Zinsdifferenz von wenigen Prozentpunkten über die Zeit sehr viel Geld ausmachen kann.

Beispiel: Sparbetrag von CHF 1'000.00 monatlich während 10 bzw. 20 Jahren:

In 10 Jahren

In 20 Jahren

Sparkonto (kein Zins)

CHF 120'000

CHF 240'000

Anlage defensiv (2%)

​CHF 132'816

CHF 294'718

Anlage ambitioniert (5%)

CHF 154'992

CHF 407'458

Das Sparkonto ist heute für ein Vermögenswachstum keine echte Option mehr. Basierend auf langzeitigen Erfahrungswerten kann mit breit diversifizierten Aktienfonds über einen längeren Zeitraum eine durchschnittliche Rendite von über 5% pro Jahr erreicht werden. Über 20 bis 30 Jahre kann die Differenz zum Bankkonto leicht mehrere CHF 100'000 ausmachen. Da, wie das Beispiel zeigt, auch schon kleine Zinsunterschiede über die Zeit massiv ins Geld gehen, dürfen auch die Anlagegebühren nicht vernachlässigt werden. Aktive Fonds performen oft schlechter und sind gleichzeitig teurer. Roboadivsor, die in breite und passive Indexfonds investieren, können interessante Alternativen darstellen.


Der Marathon


Wie einleitend exemplarisch dargestellt, wächst das Vermögen meist nicht von heute auf morgen exorbitant an – selbst dann nicht, wenn man auf das richtige Pferd setzt. Vielmehr braucht es Disziplin und Durchhaltewillen. Die Sparquote erlaubt das konsequente äufnen des Anlageportfolios. Ein monatlicher Dauerauftrag kann helfen, die Wachstumsziele zu erreichen. Auch Unwegsamkeiten, wie Scheidung oder Stellenverlust können auf dem Weg zur ersten Million Stolpersteine sein; aber selbst wenn man die 42km Marathonstrecke nicht ganz schafft, ist kein Schritt vergebens gewesen. Den Marathonlauf sollte man möglichst früh in Angriff nehmen, da sich finanzielle Erfolge aufgrund des Zinseszinseffekts vor allem mit der Zeit einstellen. Zusammen mit dem Vorsorgekapital erreichen aber auch viele Ü50 Starläufer die Million. Wer den Marathon Schritt für Schritt, ohne anlagetechnische Abzweigungen bzw. Experimente, meistert, wird sich voraussichtlich an einer soliden Vermögensbildung erfreuen dürfen.

 

Solltest Du in Deiner Anlagestrategie Optimierungsbedarf erkennen, bist Du womöglich an einem unserer Partnerangebote interessiert.

Become Wealthy Logo

FINANZ-
RATGEBER

bottom of page